Gestalte deine Dienstreise gesund – 8 Tipps

Ich bin beruflich oft unterwegs. Manchmal 2-3 Tage pro Woche, manchmal auch nur morgens hin und abends zurück. Immer mit dem Flieger. Und zum Glück meistens ohne Zeitverschiebung.

In jedem Fall aber klingelt der Wecker an meinem Dienstreisetag vor 5 Uhr und ich bin während der Dienstreise selten vor Mitternacht im Bett. 

Im Laufe der Jahre wurde mir mehr und mehr bewusst, dass das ganz und gar nicht gesund sein kann. Ich schlafe zu wenig und in der ersten Nacht in einer neuen Umgebung nicht gut. Ich esse ungesund, trinke leider viel zu wenig Wasser, ich komme an diesen Tagen nicht zu meinen Hobbies und habe keine Zeit für meine Morgenroutine. Die Pausen sind fremdbestimmt und es gibt quasi keine Gespräche, die sich nicht um den Job drehen. Und frische Luft bekomme ich auch selten.

Ich merke nach solchen Dienstreisen immer sehr, dass ich nicht bei mir bin und dass ich in Bezug auf fast alles fremdbestimmt bin. Ich brauche dann nach der Rückkehr immer etwas Zeit, wieder zu Hause anzukommen.

Nun gehört die Reisetätigkeit jedoch nun mal zu meinem Job, den ich auch gerne mag! Einfach keine Dienstreisen zu machen, ist also keine Option. So habe ich in der letzten Zeit meine Dienstreisen mal genauer unter die Lupe genommen und mir überlegt, wie ich meinen Arbeitsalltag auch während der Dienstreisen gesünder machen kann.

Was ich für mich herausgefunden habe, teile ich mal mit dir. Vielleicht ist ja auch für dich was dabei, was du übernehmen kannst.

1. Schlaf – Mein Gamechanger 

Da für mich Schlaf mittlerweile essenziell ist, gehe ich an den Tagen vor meiner Dienstreise noch eine Stunde eher ins Bett. So bekomme ich auch trotz frühem Aufstehen zumindest mal 7-8 Stunden Schlaf. Schlaf war mir nicht immer wichtig und ich habe ihn oft als „Zeitverschwendung“ angesehen. Wenn ich mir eine Superpower hätte wünschen können, wäre es viele Jahre sicher gewesen, nicht schlafen zu müssen. Seit ich jedoch das Buch „Das große Buch vom Schlaf“ gelesen habe, hat sich meine Einstellung dazu komplett gedreht. Sicher ist das Thema auch mal einen eigenen Blogartikel wert 😉

2. Essen – Mealprep statt Fastfood 

Ich bereite mir am Vorabend mein Frühstück vor und dank toller Müsli Boxen, bin ich so auch auf Reisen mit Obst und Müsli versorgt. Die Hafermilch kaufe ich dann nach der Sicherheitskontrolle oder ich fülle mir sogar in ein kleines handgepäcktaugliches 100ml Glasfläschchen meine Milch zu Hause ab. Ob sich das dauerhaft bewährt, teste ich gerade.

3. Wasser trinken – die Trinkflasche immer dabei

Ich habe immer meine Trinkwasserflasche von Bottle 24 *mit dabei. Ich fülle sie schon zu Hause, so dass ich bereits auf dem Weg mit der Bahn zum Flughafen schonmal eine Flasche leer getrunken habe. Hinter der Sicherheitskontrolle kaufe ich mir dann Wasser zum Auffüllen. Und auch auf der Dienstreise selbst ist meine Flasche immer dabei. Meist reicht hier dann ja auch Leitungswasser. 2-3 Liter Wasser pro Tag zu trinken, macht bei mir ganz schön was aus und ich fühle mich generell viel fitter. 

4. Morgenroutine – Meditieren geht überall

Sobald ich im Flieger sitze, setze ich meine Noise-Cancelling Kopfhörer auf und mache eine Meditation. Meine zwei Lieblingsapps für Meditationen sind Headspace* und die App von Laura Malina Seiler*. Danach schreibe ich noch in mein Journal und bereite mich so auf den Tag oder die Woche vor. Ich habe mich entschieden, dass ich mein Journal nun einfach auf meine Dienstreisen mitnehme. Auch wenn ich ein bisschen mehr zu tragen habe, das ist es mir wert. Oft nehme ich mir noch mein aktuelles Lieblingsmagazin mit oder höre meinen Lieblingspodcast. So habe ich ein bisschen „Zuhause“ Feeling im Flugzeug und kann trotz der frühen Uhrzeit entspannt in den Tag starten.

5. Pausen – Einfordern

Hier hilft nur: einplanen oder falls ich selbst nicht den Tagesplan erstelle, einfordern.  

6. Jobgespräche – Die Menschen hinter dem Job

Ich interessiere mich sehr für die Menschen, mit denen ich zusammenarbeite. Und jeder einzelne davon ist mehr als sein Job. Ich möchte die Menschen hinter der Jobrolle kennenlernen. Da ich von Natur aus ziemlich neugierig und interessiert bin, gibt es für mich unzählige Fragen und Themen, die erstmal nichts mit dem Job zu tun haben. Solche Gespräche sind für mich so wichtig. Ich ziehe daraus viel Energie und ein guter Nebeneffekt ist, dass meistens auch die Zusammenarbeit viel einfacher und schöner wird, wenn die zwischenmenschliche Ebene passt. 

7. Bewegung und frische Luft – Einplanen

Manchmal bewege ich mich auf Dienstreisen mehr als an einem Homeoffice-Tag, alleine schon durch die Wege zum und vom Flughafen, zum Meetingraum usw. Aber frische Luft ist oft wirklich Mangelware. Daher versuche ich, wenn möglich, nach dem Meeting und vor dem Abendessen oder vor dem Frühstück am nächsten Tag noch kurz eine Runde um den Block zu gehen. Ich finde eigentlich auch sehr oft Kollegen, die mitkommen, so dass auch hier weiter Zeit für schöne Gespräche neben dem Job bleibt.  

8. Alkohol – Entscheide einmal

Ich habe dieses Jahr entschieden, keinen Alkohol auf Dienstreisen zu trinken. Die Kombi aus wenig Schlaf, frühem Aufstehen und häufigen Dienstreisen ist für mich einfach eine Kombi, bei der Alkohol alles nur noch schlimmer machen würde. Und damit ich mich nicht ständig neu entscheiden muss, ob ich heute Abend nun was trinke, oder nicht (Stichwort „Entscheidungsmüdigkeit“), habe ich nun die Entscheidung getroffen, auf Dienstreisen nichts zu trinken. Irgendwann wissen es dann auch die meisten Kollegen und das dafür Rechtfertigen hat ein Ende. Schlimm genug eigentlich, dass ich mich dafür rechtfertigen muss… aber das ist ein anderes, eigenes Thema.

Auch mal ausprobieren?

Die oben genannten Punkte machen für mich einen großen Unterschied. Ich glaube, ich bin heute viel entspannter auf Dienstreisen. Und das macht mich letztendlich auch leistungsfähiger und zufriedener. Ich habe nicht mehr das Gefühl, dauernd Kompromisse machen zu müssen, sondern kann mich nun auch auf Dienstreisen so um mich kümmern, dass meine Gesundheit und mein Spaß an der Sache nicht leiden. 

Vielleicht war ja auch für dich etwas dabei, was du für dich mal ausprobieren kannst. Was hilft dir noch dabei, Dienstreisen so gesund wie möglich zu gestalten? Schreib gerne in die Kommentare. 

In diesem Sinne: Frohes Dienstreisen!

Alles Liebe,
Nicole

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5 Kommentare
  1. Tanja
    Tanja sagte:

    Liebe Nicole,
    Danke für die vielen Ideen, die direkt eine Bereicherung für mich sind. Da ich zwar keinen Job habe, in dem ich viele Dienstreisen absolvieren muss, nehme ich deine Tipps gerne für meinen „normalen“ Arbeitsalltag… auch da komme ich viel zu selten an die frische Luft und vergesse gerne mal das Trinken.
    Freue mich schon auf deinen nächsten Beitrag 🤍

    Antworten
  2. Steffi Wenk
    Steffi Wenk sagte:

    Liebe Nicole, super interessant geschriebener Text mit wirklich guten Ideen und Tipps! Besonders Jobgespräche und das Thema Alkohol finde ich interessant und nachahmenswert ☺️ Thema Schlaf ist bei mir gerade familiär bedingt nicht so umsetzbar wie meinerseits gewünscht 😉
    Freu mich mehr zu lesen …. Liebe Grüße

    Antworten
  3. Jockel
    Jockel sagte:

    Liebe Nicole, WAS für ein Premieren-Blogbeitrag! Glückwunsch, super auf den Punkt, sehr inspirierend! Ich freue mich schon auf deinen nächsten Blogbeitrag!
    LG Jockel

    Antworten
  4. Linda
    Linda sagte:

    Liebe Nicole,

    ich hätte deiner kleinen, feinen Liste noch einen 9. Punkt auf Reisen hinzuzufügen: deinen Blog lesen! Er ist kurzweilig, inspiriert, entschleunigt, motiviert und bringt einen sich selbst noch ein Stück näher, auch wenn man sich im Flieger gerade von Zuhause entfernt – was gibt es Gesunderes auf Reisen ;-)?

    Toll geschrieben, vielen Dank für diese Tipps!

    Linda

    Antworten
  5. Anna
    Anna sagte:

    Liebe Nicole,
    deine Tipps sind nicht nur sehr sinnvoll und gut durchdacht für Dienstreisen, sondern helfen mir auch in meinem Alltag als Lehrerin. Besonders den Pausen-, Bewegungs- und Schlafaspekt habe ich mir in den letzten Tagen sehr zu Herzen genommen…und siehe da, ich fühle mich echt wesentlich besser. Wichtig dabei ist, dass man seine wichtigsten „Verhaltensziele“ immer wieder neu für sich reflektiert und langfristig umsetzt. I will have a try…
    Danke für deine Anregungen!
    LG
    Anna

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